2020
Dokumentation und Materialien der Veranstaltungen
Dr. Antje Blöcker: Zur Transformation der Automobilindustrie
09. Dezember 2020
Zukunftsdialog Nachhaltige Mobilität
Vortrag und Diskussion
Die Krise der Automobilindustrie setzte schon vor Corona ein, hat sich aber dadurch verstärkt. Die deutschen und europäischen Automobilhersteller kämpfen mit großen Absatzschwierigkeiten in ihren Kernländern. Sie geraten einerseits durch eine aufstrebende Industrie in den sog. Schwellenländern und durch neue Anbieter im Segment der Elektrofahrzeuge, andererseits durch die ökologischen Nachhaltigkeitsziele massiv unter Druck. Ein erheblicher Beschäftigungsabbau dürfte die Folge sein. Neben Arbeitszeitverkürzungen ist eine Perspektive für die betroffenen Beschäftigten die Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Bereichen, die auch unter dem Stichwort Konversion diskutiert werden. Welche Akzeptanz haben solche Konzepte in den Belegschaften? Wie könnten konkrete Perspektiven aussehen?
Der Video-Input von Dr. Antje Blöcker steht im Folgenden zur Verfügung (nur Präsentationsfolien, PDF):
Abschlussveranstaltung Zukunftsdiskurs "Digital - Mobil"
01. Dezember 2020
Abschlussveranstaltung: Zukunftsdiskurs "Digital - Mobil"
Mobiles Arbeiten ist in Zeiten der Corona-Krise in aller Munde. Dies betrifft vorrangig das Arbeiten im Homeoffice. Doch auch schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben viele Betriebe und Institutionen verstärkt auf mobiles Arbeiten gesetzt. Die flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmöglichkeiten können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Gesundheit, Familie, Freizeitaktivitäten, aber auch die Umwelt haben.
Ob Beschäftigte mobile Arbeitsformen eher als Segen oder als Fluch wahrnehmen, hängt von den jeweiligen gesetzlichen, betrieblichen und individuellen Rahmenbedingungen ab. In dem vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Projekt „Digital-Mobil“ wurden seit August 2019 Chancen, Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten mobiler Arbeit ausgelotet. Basierend auf den Befunden der Studie „prentimo - präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit“ wurden in vier regionalen Zukunftswerkstätten verschiedene Handlungsfelder mobiler Arbeit mit Beschäftigten, Interessenvertretungen, Unternehmensleitungen, Wirtschaftsverbänden und Verkehrsplaner*innen diskutiert. Besonders in den Blick genommen wurden dabei der individuelle und betriebliche Gesundheitsschutz, die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Privatleben, die Kompetenzentwicklung der mobil Beschäftigten, die Veränderungen von Führungsaufgaben durch mobile Arbeit sowie die Frage, welche verkehrlichen Wirkungen mit mobiler Arbeit einhergehen können. Bedingt durch die derzeitige Situation spielte das mobile Arbeiten in Zeiten von Corona eine wichtige Rolle.
In den vier Zukunftswerkstätten hat sich u. a. herausgestellt, dass ein großer Bedarf zur Ausgestaltung von Betriebsvereinbarungen zu mobilem Arbeiten sowie zu betriebsinternen Regelungen zur Erreichbarkeit besteht. In der Abschlussveranstaltung wurden im Rahmen einer Gesprächsrunde diese und weitere relevante Aspekte mobiler Arbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und mögliche Gestaltungsperspektiven für die (regionale) Praxis diskutiert. Die Podiumsdiskussion wurde vor der Online-Veranstaltung bei Oeins aufgezeichnet. Am 01. Dezember 2020 wurde die Aufzeichnung erstmals gezeigt und im Anschluss bestand die Gelegenheit, mit einigen der Teilnehmer*innen online ins Gespräch zu kommen.
Grußwort:
Minister Björn Thümler (Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur)
Podiumsgäste:
Kornelia Haustermann, Gewerkschaftssekretärin, ver.di
Dr. Thomas Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer, Oldenburgische Industrie- und Handelskammer
Susanne Stolle, Aufsichtsperson, Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
Jan Lehmann, Betriebsratsvorsitzender, NWZ
Veranstalter*innen: Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften und der Lehrstuhl Personal und Organisation, Prof. Dr. Thomas Breisig, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Jan Krieger, Kevin Mennenga: Braune Musik - was Neonazis hören
29.10.2020
Rechte Netzwerke-Erscheinungsformen, Erklärungsansätze, Gegenstrategien
Workshop
Der Workshop widmete sich der Frage nach der Bedeutung von Musik für die rechtsextreme Szene. Anhand von Beispielen aus verschiedenen Genres wurden die Inhalte und Botschaften der Texte und ihre Wirkmechanismen analysiert. Außerdem wurden die Strukturen von rechter Musik und Festivals, den Vertriebswegen und die Musiker*innen selbst unter die Lupe genommen. Anhand von einzelnen Fallbeispielen aus Niedersachsen wurden Möglichkeiten der Prävention und Intervention aufgezeigt und gemeinsam erarbeitet.
Kevin Mennenga ist Projektmitarbeiter der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bei der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds. Nord. Das Projekt engagiert sich in der Netzwerk-, Bildungs- und Beratungsarbeit bezüglich verschiedener Formen Gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit.
Jan Krieger ist Mitarbeiter der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie,
Regionalbüro Nord/West. Weitere Informationen zum Beratungsangebot auf www.mbt-niedersachsen.de
Der Workshop fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.
Andreas Speit: Völkische Landnahme und rechte Ökos
26.10.2020
Rechte Netzwerke-Erscheinungsformen, Erklärungsansätze, Gegenstrategien
Vortrag und Diskussion
Seit vielen Jahren siedeln sich extreme Rechte bewusst in ländlichen Regionen der Bundesrepublik an, um dort „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dabei richtet sich ihr Aktionismus gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte; es herrschen reaktionäre Geschlechtervorstellungen und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die rechten Aussteiger*innen betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, bemühen sich um private Schulen und organisieren Landkaufgruppen. Sie bringen sich in Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine „Überfremdung der deutschen Heimat“ zu verhindern.
Der Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit verfolgt seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. In seinem Vortrag beleuchtete er die historischen Traditionen von Natur- und Umweltschutz in der rechten Szene und gab einen Überblick über den wachsenden Einfluss völkischer Netzwerke auch in Niedersachsen.
Andreas Speit ist freier Journalist, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zum Thema Rechtsextremismus und Neonazismus in Europa. 2019 veröffentlichte er mit Andrea Röpke „Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos“. Für seine Arbeit erhielt er mehrfach Auszeichnungen, darunter die Auszeichnung „TON ANGEBEN. Rechtsextremismus im Spiegel der Medien“ (2012).
Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.
Podiumsdiskussion: Digitalpakt Schule
07.10.2020
Digitalpakt Schule: Denken first, Digitalisierung second!Von einem Tag auf den anderen ist die Schule „digital“ – oder doch nicht? In der Corona-Krise lernen Kinder mit webbasierten Tools, Lehrer*innen erstellen eigene Lehrvideos, Unterrichtsmaterialien stehen auf Online-Plattformen und über Videokonferenzsysteme werden Lehrsituationen im virtuellen Raum erzeugt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Unterricht in Deutschland innerhalb weniger Tage von Präsenz auf digitalen Fernunterricht umgestellt werden. Der „Digitalpakt Schule“, der vor der Krise auf den Weg gebracht wurde, soll genau dies fördern: Schulbildung durch Digitalisierungstechniken vermitteln und unterstützen. Doch welche Voraussetzungen müssen für einen erfolgreichen Einsatz digitaler Techniken für schulisches Lehren und Lernen gegeben sein? Inwiefern können digitale Techniken Lernprozesse unterstützen? Und wo stoßen sie an ihre Grenzen? Wie lässt sich die digitale Souveränität von Schulen, Lehrer*innen und Schüler*innen gewährleisten?
In der Veranstaltung, die im Rahmen der Pädagogischen Woche stattfand, wurde aus verschiedenen Perspektiven der Digitalpakt Schule in den Blick genommen. Gemeinsam mit Expert*innen setzten wir uns mit konzeptionellen Überlegungen, derzeitigen Umsetzungen sowie den sozial- und bildungspolitischen Folgen des IT-Einsatzes im Schulunterricht auseinander.
Gäste:
Prof. Dr. Ralf Lankau, Hochschule Offenburg, Mediengestaltung und Medientheorie,
Prof. Dr. rer. nat. Ira Diethelm, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Didaktik der Informatik.
Die Podiumsdiskussion wurde eine Woche vor der Veranstaltung aufgezeichnet und bei Oeins am 05.10.2020, 19:00 Uhr, erstausgestrahlt. Am 07. Oktober 2020 bestand die Möglichkeit, mit einigen der Teilnehmer*innen online via BigBlueButton ins Gespräch zu kommen.
Die Aufzeichnung steht Online als Video zur Verfügung. Herzlichen Dank dafür an das Team von OEINS!
Veranstalter*innen: Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften, Didaktisches Zentrum und Oldenburger Fortbildungszentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen, der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland und dem GEW Bezirk Weser-Ems
Zukunftswerkstatt Gesundheit und Führung
03. September 2020
Vortrag als PDF-Version
Personalführung bei mobiler Arbeit - Überwachen Sie noch oder vertrauen Sie schon?
Prof. Dr. Thomas Breisig, Lehrstuhl Personal und Organisation, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Vortrag als PDF-Version
Betriebliches Mobilitätsmanagement - ein Praxisbeispiel
Nicole-Denise Aigner, BTC Business Technology Consulting AG, Oldenburg
Ein zentrales Handlungsfeld mobiler Arbeit umfasst den betrieblichen Gesundheitsschutz und die betrieblichen Führungsaufgaben. Hierbei handelt es sich um eine spezifische Angelegenheit für die Unternehmensorganisation. Mobile Arbeit bedeutet die Abwesenheit oder den häufigen Wechsel vom eigentlichen Arbeitsort. Konzepte des Gesundheitsschutzes, wie z. B. Gefährdungsbeurteilungen, müssen deshalb der eingeschränkten direkten Kontrollmöglichkeit des Unternehmens angepasst werden. Es rücken Konzepte der „Personalführung auf Distanz“ stärker in den Vordergrund. Vorgesetzte sind wegen der physischen Distanz kaum noch in der Lage, ihre klassische Leit- und Kontrollfunktion auszuüben. Für die Führungskräfte gilt es, die verstärkte Autonomie der mobil Arbeitenden im Fokus zu haben, neue Kommunikationsmodi zu entwickeln und für die Mitarbeiter*innen noch mehr Coach und Vorbild zu sein, gerade im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten.
Diese Aspekte wurden in der Zukunftswerkstatt mit Führungskräften, Beschäftigten und Interessensvertretungen diskutiert und mögliche Bedarfe im Hinblick auf mobile Arbeit abgeleitet.
Die Veranstaltung "Zukunftswerkstatt Gesundheit und Führung" fand im Rahmen des Projektes "Digital - Mobil" statt, neben der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften ist der Lehrstuhl Organisation und Personal, Prof. Dr. Thomas Breisig, Veranstalter.
Sebastian Friedrich: Der Aufstieg der Rechten und die Krise des Kapitalismus
14. Juli 2020
Rechte Netzwerke-Erscheinungsformen, Erklärungsansätze, Gegenstrategien
Vortrag und Diskussion als Videomitschnitt
Die extreme Rechte ist in vielen europäischen Ländern auf dem Vormarsch. Auch in Deutschland sitzt mit der AfD erstmals eine extrem rechte Partei im Bundestag. Zusammen mit Medien, Publizisten und der Neuen Rechten bildet sich ein politisches Projekt, das sich anschickt, erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik die Rechte zu einen. Wie ist der Aufstieg der Rechten zu erklären und welche gesellschaftlichen Ursachen liegen ihm zugrunde? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Krise des Kapitalismus und dem Erfolg der Rechten? Der Journalist und Autor Sebastian Friedrich analysiert den Aufstieg der Rechten als Ausdruck einer Krise der Hegemonie. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf die Erfolge der Rechten bei Teilen der Arbeiter*innen und Erwerbslosen. Aufbauend auf seiner Analyse diskutiert er Strategien im Umgang mit dem rechten Projekt.
Sebastian Friedrich ist Autor und Journalist aus Hamburg. In Büchern, Radiofeatures, Fernsehbeiträgen und Artikeln beschäftigt er sich mit der Neuen Rechten, der AfD, der Entwicklung des Kapitalismus, Arbeitsverhältnissen, Hegemonietheorie, Diskursanalyse sowie Klassenanalyse.
Zukunftswerkstatt "Digital - Mobil"
09. Juli 2020
Verkehr und Umwelt
Vortrag als PDF-Version
(Mobile) Arbeit und Verkehr
Dr. Uwe Kröcher, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften Oldenburg
Vortrag als Video-Version
(Mobile) Arbeit und Verkehr
Dr. Uwe Kröcher, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften Oldenburg
Vortrag als PDF-Version
Maßnahmen eines betrieblichen Mobilitätsmanagements
Sabrina Fabig, elwateg Vechta
In der Zukunftswerkstatt wurden verkehrliche Aspekte mobiler Arbeit behandelt. Die täglichen Arbeitspendelverkehre nehmen seit Jahren zu, immer weitere Strecken werden zurückgelegt. Zudem nehmen trotz aller digitaler Kommunikationsmöglichkeiten Geschäfts- und Dienstreisen sowie mobile Arbeit bei Kund*innen bzw. Außendiensteinsätze zu. Zwei Fragenkomplexe ergeben sich daraus: Einerseits wie kann zeitweiliges Arbeiten am Wohnort zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens und der klimaschädlichen Emissionen führen? Andererseits welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, dass die Zunahme mobiler Arbeitsformen mit einer nachhaltigen Mobilität in Einklang gebracht wird? Mit betrieblichen Akteur*innen, Verkehrs- und Umweltverbänden und Verkehrsplaner*innen sowie Interessierten wurden Handlungsfelder für ein betriebliches Mobilitätsmanagement und die (kommunale) Verkehrsplanung erarbeitet, die nachhaltige Mobilität ermöglichen.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes "Digital - Mobil" statt, neben der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften ist der Lehrstuhl Organisation und Personal, Prof. Dr. Thomas Breisig, Veranstalter.
Zukunftswerkstatt "Digital - Mobil": Work-Life-Balance und Geschlechterarrangements
30. Juni 2020
Work-Life-Balance & Geschlechterarrangements
Vortrag als PDF-Version
Mobile Arbeit: Work-Life-Balance und Geschlechterarrangements
Dr. Anna Monz, ISF München
Vortrag als Video-Version
Mobile Arbeit: Work-Life-Balance und Geschlechterarrangements
Dr. Anna Monz, ISF München
Für einige Beschäftigte ermöglichen mobile Formen von Arbeit eine gute Vereinbarkeit von Arbeitsalltag und Privatleben („Work-Life-Balance“). Dabei erleichtert ihnen die Arbeit von zu Hause oder unterwegs bspw. die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen. Allerdings kann ein ständiges Unterwegssein oder ein offenes Arbeitsende verbunden mit Mehrarbeit und Unplanbarkeit insbesondere für Beschäftige mit Sorgeverpflichtungen ein Problem darstellen. Dies betrifft nach wie vor besonders Frauen. So geben viele Frauen ihre Mobilität mit dem ersten Kind auf, während die Mobilität von Männern häufig durch eine Partnerin, die nicht mobil arbeitet, erhalten bleibt.
In der Zukunftswerkstatt wurde gemeinsam mit Beschäftigen, Interessenvertretungen und Unternehmensleitungen diskutiert, wie Betriebe zu einer ausgewogenen und geschlechtergerechten Work-Life-Balance mobil Beschäftigter beitragen können. Auch worauf mobil Beschäftigte für eine gute Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und privaten Bedürfnissen und Pflichten achten sollten, war Thema.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes "Digital - Mobil" statt, neben der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften ist der Lehrstuhl Organisation und Personal, Prof. Dr. Thomas Breisig, Veranstalter.
Möge die Macht mit euch sein - Zeitdiagnosen zum Digitalen Kapitalismus
28. Mai 2020, 18:00 Uhr – 21:00 Uhr, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst, Katharinenstraße 23, Oldenburg
Die Veranstaltung musste leider wegen des Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Impulsreferate von Prof. Dr. Ulrich Dolata, Professor für Organisations- und Innovationssoziologie, Universität Stuttgart; Prof. Dr. Philipp Staab, Professor für Soziologie der Zukunft der Arbeit, Humboldt-Universität Berlin. Anschließend gemeinsame Diskussion.
Unter dem Stichwort „Digitaler Kapitalismus“ wird aktuell diskutiert, wie sich die ökonomische Welt in Zeiten umfassender Digitalisierungsprozesse verändert. Ein wesentliches Kennzeichen ist die zunehmend beschleunigte Interaktion im Internet, die durch sog. Plattformunternehmen ermöglicht und gleichzeitig kontrolliert wird. Mit den generierten Informationen erlangen Konzerne wie Apple, Amazon, Google oder Facebook eine ungeheure Marktmacht. Erst durch die Verknüpfung der riesigen Datenmengen mit neuen Auswertungsmöglichkeiten sind Prozesse der „Künstlichen Intelligenz“ umsetzbar. Wie hängen die technischen Systemveränderungen mit ökonomischen Machtverschiebungen zusammen? Und wie lassen sich diese Entwicklungen politisch so regulieren, dass Rationalisierungsgewinne gesamtgesellschaftlich nutzbar werden und nicht nur wenigen zugutekommen?
Prof. Dr. Philipp Staab hat kürzlich ein informativen Vortrag digital gehalten mit anschließendem Moderationsgespräch zum Thema: "Die Krise des digitalen Kapitalismus" (in englischer Sprache). Staab ist Autor des Buches "Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit" (Suhrkamp 2019), in dem er als ein Grundcharakteristikum analysiert, dass die großen Internetkonzerne nicht Märkte dominieren, sondern dass sie Märkte neu kreieren. Eine knappe Darstellung der Buchinhalte hat die Wochenzeitung freitag veröffentlicht.
Prof. Dr. Ulrich Dolata beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit strukturellen Veränderungen kapitalistischer Märkte durch die großen Internetkonzerne (Plattformökonomien) und analysiert eine zunehmende "digitale Landnahme" dieser Konzerne. Er hat, neben einer Vielzahl früherer Veröffentlichungen, kürzlich einen instruktiven Beitrag zu Fragen der Regulierung der Plattformunternehmen bzw. der dahinter liegenden Dienstleistungen veröffentlicht.
Die Veranstaltung war geplant in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Oldenburg – im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu „Künstlicher Intelligenz“.
Zukunftswerkstatt "Digital - Mobil": Gesundheit und individuelle Kompetenzentwicklung
11. Februar 2020
Gesundheit & individuelle Kompetenzentwicklung
Vortrag
Gesundheit und individuelle Kompetenzentwicklung
Hiltraud Grzech-Sukalo, Universität Oldenburg
Vortrag + Fotoprotokoll der Veranstaltung
Ziel der Zukunftswerkstatt war es, Strategien zur Bewältigung besonderer Belastungen mobiler Arbeit auszuloten – gemeinsam mit Beschäftigten, Interessenvertretungen und weiteren Akteuren. Mobil Beschäftigte erleben ihre Arbeit häufig als besonders selbstbestimmt. Dies führt zu einer hohen Arbeitsmotivation. Allerdings ist es oft nicht einfach, eine Grenze zwischen Erwerbsarbeit und Freizeit zu ziehen. Kommen noch häufige berufliche Reisen dazu, steigen die Belastungen, denn um zeitnah wieder zu Hause sein zu können, wird gerade in den Zeiten des Unterwegsseins (zu) viel gearbeitet. Ständige Erreichbarkeit für Vorgesetzte und Kolleg*innen verkürzen zudem die Erholungsphasen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, müssen Beschäftigte zu Expert*innen für den eigenen Arbeitsplatz und die Arbeitsbedin-gungen werden. Erreichbarkeitsregeln und die Entwicklung von individuellen Kompetenzen, wie mit mobiler Arbeit umzugehen ist, sind dabei für den Arbeits- und Gesundheitsschutz wesentlich. Zu diesen individuellen Kompetenzen gehört u. a., die persönliche Gesundheit auch auf Reisen gerade bzgl. Erholung, Ernährung oder Fitness im Blick zu haben. Betriebliche Unterstützung ist dabei notwendig.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes "Digital - Mobil" statt, neben der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften ist der Lehrstuhl Organisation und Personal, Prof. Dr. Thomas Breisig, Veranstalter.