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Artikel

REENEA-Abschlussbericht

das DFG-Emmy-Noether-Projekt  "Regionaler Energiewandel REENEA" ist erfolgreich abgeschlossen. Für eine Zusammenfassung des Berichtes

Deutsche Zusammenfassung

Der Wandel im Energiesystem geht mit der Entwicklung erneuerbarer Energien einher und wird durch den Aus- und Zubau dieser Technologien sichtbar. Tiefgreifende technologische, wirtschaftliche und auch soziale Umstrukturierungen sind mit diesem „Energiewandel“ (Transition) verbunden. Unterschiedlichste Akteure sind an der Transition beteiligt, müssen Kompromisse aushandeln, Standards und Routinen schaffen und sich neues Wissen aneignen. Häufig werden diese Prozesse auf einer allgemeinen, nationalen Ebene analysiert. Diese Perspektive vernachlässigt jedoch Prozesse auf lokaler und regionaler Ebene, die als Basis des höchst unterschiedlich voranschreitenden Wandels begriffen werden können. Hier hat das Projekt REENEA angesetzt und hat – ausgehend vom Windenergiesektor als beispielhaften Teil der Energietransition – die sozialen Dynamiken und regionalen Unterschiede des Energiewandels untersucht. Die Windbranche hat sich in den letzten Jahren zunehmend zum globalen Sektor weiterentwickelt, der in nationale, europäische und internationale Kontexte eingebettet ist. Gleichzeitig ist die Branche aber nach wie vor regional verankert: Wirtschaftscluster bilden sich, in denen Hersteller, Dienstleister, Zulieferer und Forschungseinrichtungen kooperieren; an Standorten mit viel Windenergie werden Lösungen zur Energiespeicherung oder Sektorkopplung getestet; Arbeitsplätze entstehen und neue Industrien oder Windparks werden für Kommunen zu wichtigen Quellen für Steuereinnahmen. Aber auch soziale Konflikte um die Akzeptanz oder die Standorte von Windkraftanlagen werden auf lokaler Ebene ausgetragen. Die Forschungsergebnisse des REENEA Teams unterstreichen die Bedeutung sozialer Interaktionen, die den Verlauf und Erfolg regionaler Energietransitionen maßgeblich prägen. Insbesondere (ausbleibende) Akteursaktivitäten, die den Transitionsprozess festigen und institutionalisieren, erklären Unterschiede in der Entwicklung von (regionalen) Transitionen. Effektive informelle und formelle Kooperationen von engagierten Akteuren ermöglichten es manchen Regionen sich zu erfolgreichen und breit aufgestellten Windenergiestandorten zu entwickeln. Diese Erfolge sind auf regionaler Ebene allerdings keinesfalls automatisch beständig, sondern können in jeder Entwicklungsphase potenziell durch Veränderungen externer Rahmenbedingungen erodiert werden. Regionale Akteure müssen mit solchen Veränderungen umgehen, was sowohl beschleunigend als auch bremsend auf den Transitionsprozess wirken kann. Die Bedeutung regionaler Netzwerke und Institutionen unterscheidet sich je nach Wertschöpfungsposition: Während etwa Anlagenhersteller zunehmend von internationalen Märkten abhängig sind, ist es für Projektentwickler wichtig, lokale Stakeholder zu kennen, um sich Flächen vor Ort zu sichern und Genehmigungen zu erhalten. Wenn regionale Entscheidungsträger*innen die Projektentwicklungsbüros und Landbesitzer*innen als regional verankert empfinden, trägt dies maßgeblich zur Akzeptanz und Legitimität des Windenergieausbaus bei.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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